Törnbericht Süd-Bretagne 2019

Törnbericht Süd-Bretagne 2019

Diesmal steht mit dem Golf de Quiberon in der Süd-Bretagne ein neues Revier mit stark ausgeprägten Gezeiten am Programm.
Das erste Ziel ist Trinite sur Mer, das französchische Segelmekka. Am Anfang gleich eine positive Überraschung: Obwohl unsere Französischkenntnisse eher bescheiden sind, werden wir sehr freundlich und gastfreundlich empfangen. Die Marineros sind sehr hilfsbereit und bemüht uns einen guten Liegeplatz zu organisieren. Und so liegen wir gleich gegenüber dem Steg mit den gewaltigen Segelrennmaschinen.

Am nächsten Tag gehts nach Belle Ile. Wir ankern vor einer schönen Sandbucht und müssen uns etwas überwinden in den kühlen Atlantik schwimmen zu gehen. Aber dank wärmenden Sonnenstrahlen ist es halb so wild. Am Abend bei Hochwasser laufen wir im Hafen von Le Palais ein und bekommen sehr unkompliziert einen Platz im „Bassin a flot“. Geschützt hinter einer Schleuse liegen wir im Päckchen neben einer netten französischen Familie.

Wir beschließen am nächsten Tag die Insel mit Fahrrädern zu erkunden. Vorbei an bretonischen Häuschen gehts Richtung Westen. Eine pitoreske Steilküste erwartet uns, die auch schon Gauguin zu einigen berühmten Gemälden inspiriert hat.

Den Tag danach segeln wir eine Runde um Belle Ile und ankern in einer der Buchten, die wir am  Vortag mit dem Rad gesichtet haben. Am Abend segeln wir weiter zur kleineren Nachbarinsel Huat und ankern in der lt. Küstenführer schönsten Sandbucht der Bretagne.

Am letzten Tag gehts in den Golf de Morbihan. Ein wunderschönes kleines Binnenmeer mit über 60 Inseln. Wir lassen uns knapp vor Hochwasser durch die Kanalenge gurgeln und genießen einen perfekten Segeltag mit konzentrierten Manövern auf engem Raum. Die Tatsache, dass die Fähren hier die KVR ignorieren, nehmen wir gelassen als sportliche Herausforderung.

Besonders erwähnenswert ist natürlich die einmalige französische Küche. Austern und Muscheln werden zu unserem fixen Programm bei Abendessen . Sehr angenehm fällt uns das sehr entspannte französische Urlaubsgefühl auf. Obwohl gerade Hochsaison ist, läuft alles entspannt ab und es gibt kein Gerangel um die letzten Liegeplätze wie wir im Mittelmeer öfters erleben durften.

Summa summarum ein tolles Revier mit der navigatorischen Herausforderung der Gezeiten. Die etwas mühsame Anreise ist es absolut wert!

Überstellungstörn Lanzarote – Gibraltar – Benalmadena




Zu viert machen wir uns auf unserer Bavaria 50 von Lanzarote auf in Richtung Gibraltar. Der anfängliche Wind schläft bald ein und so begleitet uns häufig das Brummen des Schiffsmotors.

Höhepunkte der Tage sind Delphinbesuche, Walfischsichtungen und vorallem das vorzügliche Abendessen unseres Skippers Chris. Anfangs sogar mit frisch gefangenen Thunfischsteaks! Eine zeitlang besucht uns auch eine Meise, die sich auf unserem Schiff ausruht.

Gegen Ende der Woche frischt der Wind laufend auf. Die anfängliche Freude endlich guten Wind zu haben, wird almählich von dem drohenden Starkwind vor Gibraltar getrübt. Und so trifft es auch ein: Gerade in jener Nacht in der wir Gibraltar und das Mittelmeer erreichen wollen, bläst es mit über 32 Knoten wahrer Wind und bis 5 Meter Wellen direkt von Osten.

Schnell wird uns klar, dass wir mit Aufkreuzen keine Chance haben und so wettern wir gegen Norden in den Hafen Huelva ab. Nach einer angenehm ruhigen Nacht im Hafen starten wir den zweiten und erfolgreichen Anlauf. Nach einem Tankstopp in Gibraltar geht es rein ins Mittelmeers, das uns mit spiegelglatter See empfängt. Stärker könnte der Kontrast zu den letzten Tagen am Atlantik nicht sein. Wir sind alle froh den weiten Schlag hinter uns gebracht zu haben und beschließen den Törn gemeinsam mit der neuen Crew bei ausgezeichneten Steaks in Benalmadena.

Gezeitensegeln Solent 2018

Organisiert und geleitet von Aichfeld Yachting nahm ich im September 2018 an einem Gezeitentörn teil. Mit 2 Kanalüberquerungen ausgehend vom Solent hatten wir ein spannendes Programm am Plan. Die Crew, bestehend aus erfahrenen Skippern starteten wir den Törn voller Vorfreude. Skipper Wolfgang erwies sich als sehr erfahrener und souveräner Skipper dem nichts aus der  Ruhe bringt.

 

Perseidentörn 2018

Dieser Törn war etwas besonderes: Er fand nämlich zur gleichen Zeit statt, als der Perseiden Sternschnuppenschwarm die Bahn der Erde kreuzte. Dieses Naturschauspiel wollten wir bei einem Nachtschlag von Piran nach Venedig mitverfolgen. Nach einem gemütlichen Badenachmittag vor Anker und einem Besuch von Piran ging es bei Sonnenuntergang Richtung Venedig.

Und tatsächlich konnten wir sehr viele Sternschnuppen beobachten. Bei Morgengrauen fuhren wir in die Lagune von Venedig ein und gönnten uns den ungewöhnlichen Anblick eines leeren Markusplatzes.

Mit unserem vorreservierten Platz in der Marina San Giorgio hatten wir eine gute und nahe Ausgangsbasis für einen schönen Tagesausflug in Venedig. Gerade als wir zu unserer Elan 444 zurückkehrten und uns für das Abendessen frisch machen wollten brach ein wildes Unwetter herein. Gut vertaut und geschützt konnten wir uns dieses weltuntergangsähnliche Schauspiel mitverfolgen. Der Weltuntergang trat aber doch nicht ein und so kamen wir noch zu einem vorzüglichen Abendmahl.

Am nächsten Tag ging es wieder zurück Richtung Osten nach Grado, wo wir mit einem Feuerwerk empfangen wurden. Möglicherweise lag es auch daran, dass unsere Ankunft zeitgleich mit dem italienischen Hochfeiertag „Ferragosto“ fiel. Wie auf immer, wir genossen einen tollen Festabend und fühlten uns sehr willkommen!

Und so verging auch diese Woche wie im Flug. Zwar mit wenig Wind, dafür aber mit einer Menge an schönen Erlebnissen!

Skippertraining 2018

2018 führte ich 2 Skippertrainings durch. Wir trainierten besonders die Hafenmanöver intensiv, beginnend mit Manövrieren auf engen Raum, gefolgt von Eindampfmanövern röm. katholisch und längseits. Am Ende konnte jeder bravouröse Anlegemanöver in die enge Talbenbox röm. kath. durchführen!

Das leibliche Wohl kam natürlich nicht zu kurz und nach den Trainingeeinheiten gab es immer genügend Zeit die reizvollen Hafenstädtchen Prian und Umag zu erkunden.

Die meisten Teilnehmer haben nach dem Training eigene Törns geplant, die sie nun mit aufgefrischter Manöverpraxis gut beschreiten werden! Viel Vergnügen und fair winds!

Venedig & Pellestrina 2018

Ende Mai stand ein besonders romantischer Törn am Plan: Venedig und Pellestrina von Istrien aus zu besuchen. Bei Sonne, ruhiger See und leider wenig Wind segelten wir von Portoroz aus in den Sonnenuntergang.

In der Abenddämmerung erreichten wir Venedig und fanden unseren Platz in der wunderbaren Marina San Giorgio direkt gegenüber dem Markusplatz. Freundlich wurden wir als Gäste des mondänen Yachtclubs aufgenommen und genossen die ruhige und angenehme Atmosphäre in unmittelbarer Nähe des touristischen Epizentrums. Beim Anlegesteg der Vaporetti konnten wir eine Geschwindigkeitskontrolle „a la venecia“ miterleben.

Nach einem großartigen Tag in Venedig steuerten wir die Fischerinsel Pellestrina südlich von Lido an. Wegen ihrer Urtümlichkeit stellt sie einen interessanten Ausgleich zu Venedig dar. Uns gegenüber zeigten sich die Inselbewohner wohl auch aufgrund der Vorsaison eher verschlossen. Möglicherweise ist auch etwas dran an Commissarios Brunettis Aussage „die Bewohner Pellestrinas sind verschlossen wie verdorbene Muscheln“. Wir genossen jedenfalls unseren Aufenthalt, der gekrönt wurde von einem wunderbaren Abendessen im Sonnenuntergang mit Blick auf die filigranen Fischerhütten in der Lagune.

Auf der Überfahrt zurück nach Istrien waretet mit Grado gleich ein weiterer Höhepunkt auf uns. Unseren letzten Abend verbrachten wir in Piran, das uns mit einem Stadtfest „empfing“. Leider verging die Woche, die gefüllt war mit besonders vielen Highlights, wieder mal viel zu schnell!

Sardinien & Korsika 2017

Sardinien & Korsika 2017

Voller Begeisterung übernahmen wir unsere Lagoon 440 und staunten über das großzügige Platzangebot. Kajüten mit echten Doppelbetten war auch für mich eine Premiere!

Am ersten Tag war der Wind stärker als vorhergesagt. So kreuzten wir bei bis zu 7 bf gegen den Wind. Im Gegensatz zu einem Einrumpfboot war es am Achterschiff noch angenehm zu sitzen und auch zu sonnen, wie man hier am Video schön sehen kann…

Die Bequemlichkeit erkauft man sich allerdings mit einem mühsamen 50° – 60° Amwindkurs. Die lustige Abendparty am Achterdeck vor Anker entschädigt dafür aber mehr als ausreichend.


Nach zwei wunderschönen Tagen auf den Magdalena Inseln durchsegelten wir bei idealem Halbwindkurs die Straße von Bonifacio. Dabei erreichten wir satte 9,5 Knoten Fahrt und Bonifacio war im Ruckzuck erreicht.

Trotz Vorreservierung bekamen wir allerdings keinen Hafenplatz und so mussten wir verärgert in einer Nachbarbucht ankern. Unseren Ärger vergaßen wir schnell bei dem türkisfarbenen kristallklarem Wasser.


Am nächsten Tag gelang es uns dann doch einen Hafenplatz in Bonifacio zu ergattern und so konnten wir doch noch einen Tag und eine Nacht in dieser wunderschönen mittelalterlichen Hafenstadt genießen.


Als Zugabe gab es am Nachmittag aus erster Reihe das Hafenspektakel zu beobachten bei dem sich die noch voller Hoffnung einfahrenden Yachten und die enttäuschten (weil abgewiesen) ausfahrende Yachten im Getümmel aneinander vorbeizwängten.

 


Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen schönen Tag in der Bucht Rondanino im Südosten von Korsika. Der Weg dorthin führte über die Piantarella Passage, die exakte Navigation verlangt. Rondanino ist eine traumhafte Bucht, die auch über ein tolles Restaurant verfügt in dem wir ausgezeichnet verpflegt wurden.


So verging die Woche wieder viel zu schnell und voller Wehmut blicke ich auf eine großartige Crew und ein tolles Segelrevier zurück.

Skippertraining 2017

Aufgrund der hohen Nachfrage veranstaltete ich 2017 mehrere Skippertrainings, die mir alle sehr viel Freude bereiteten. Es war sehr schön zu beobachten, wie die Manöver bei jedem Einzelnen von Mal zu Mal sicherer von der Hand gingen. Die Nervosität bei engen Hafenmanövern wichen bei allen Teilnehmern zunehmend.


Beim Boje über Bord Manöver kristallisierte für mich ein neuer Favorit für das Einhandmanöver heraus:
Der Quickstop mit anschließendem Beiliegen (ähnlich dem Münchner Manöver).
Das Hamburger Manöver hat bei überlappender Genua den Nachteil, dass das Großsegel bei backstehendem Vorsegel nicht mehr angeströmt wird. Somit verkümmert das Manöver rasch zum Beiliegemanöver. Bei Sturmbesegelung oder kleiner Fock wird dieses Manöver wahrscheinlich besser funktionieren.

Am Abend nach intensivem Training ließen wir uns von der Gastfreundschaft und den Köstlichkeiten der nordadriatischen Häfen: Izola, Piran, Umag, Novigrad und Grado verwöhnen.

Die Tage vergingen schnell und so verabschiedete ich die Crews mit einem guten Ausblick auf eine schöne Segelsaison!

Segeln in New York Sept 2016

Eine Woche New York, ständig am Rande der Reizüberflutung…

Diesmal wollte ich meinen Urlaub in New York auch nützen um etwas Erfahrung mit diesem Segelrevier zu sammeln. Einmal bot sich die Gelegenheit an einem Segelausflug zur Freiheitsstatue teilzunemen.

Ein weiteres Mal unternahm ich von einer New Yorker Segelschule aus einen Segelausflug am Hudson River. Leider erreichten uns an diesem Tag gerade ein Ausläufer des Hurricans und so hatten wir sehr böigen Wind und einen sehr düsteren Himmel.

In Summe ein sehr spannendes Erlebnis in einem sehr frequentierten Gezeitenrevier!