Aufgrund der Covid-Situation war eine Weiterreise nach Neuseeland nicht mehr möglich und so entschloss ich mich schweren Herzens, den geplanten Pazifikteil der Reise fallenzulassen und nach Hause zurückzukehren. Zumindest den asiatischen Teil der Reise konnte ich großteils durchführen mit sehr schönen Erinnerungen, die mir den Abbruch vertrösten.
Expedition2020
Hiking Tour Luang Namtha
Nach einer mühsamen Busfahrt von Houayxay nach Luang Namtha war nun eine 3-tägige Wandertour im Nam Ha-Nationalpark geplant. Unsere Gruppe bestand nur aus 4 Personen, einem schweizer Alpinisten, einem Guide und seinem Helfer. Bevor es richtig losging, besorgten wir uns am Markt den Proviant, wobei wir uns auf gekochtes und bekanntes beschränkten. Die lebenden Frösche ließen wir aus. 😉
Am Anfang ging es gleich 2 Stunden in der Mittagshitze bergauf. Ich büßte jeden Gramm, der zuviel im Rucksack war, schwer büßen! Nach der größten Steigung machten wir Rast und unsere Guides zauberten uns mit einfachsten Mitteln eine köstliche Jause.
Nach etwa 5 Stunden Marsch kamen wir zu unserem Nachtplatz bei einer sehr baufälligen Hütte neben einem Bach. Die Guides kochten uns ein schmackhaftes Abendessen. Danach bauten wir voll Vorfreude unsere Schlafstätten im Dschungel unter freiem Himmel und Mosquitonetz auf. Es folgte eine tolle Erfahrung mit vielen ungewohnten Naturgeräuschen und Blick auf den sternenklaren Himmel.
Am nächsten Tag folgte wieder ein 4-5 stündiger Marsch mit vielen Steigungen und Bergabpassagen. Auch das Bergabgehen war aufgrund des vielen Laubs (Trockenzeit) sehr anstrengend. Endlich kamen wir im Dorf an, wo wir im Fluß baden und ein kühles Bier genießen konnten. Unseren Homestay verbrachten wir bei einer sehr liebenswerten und gastfreundlichen Witwe, die uns vorzüglich bekochte und uns sehr saubere und bequeme Schlafstätten zur Verfügung stellte.
Am letzten Tag ging es durch ein Tal mit mächten Tropenbäumen zurück in die Zivilisation.
Gibbon Experience
Von Houayxay aus startete das nächste Highlight: 3 Tage im Nationalpark mit der Gibbon Experience Tour. Es handelt sich dabei um ein nachhaltiges Öko-Projekt, um die im Nationalpark lebenden Einheimischen vom sanften Tourismus profitieren zu lassen und so auch den Urwald in der Region vor Rodungen zu schützen. Dies merkt man auch als zahlender Gast: man wird von allen Dorfbewohnern herzlichst willkommen gehheißen und ständig umsorgt. Geschlafen wird in Baumhäusern, die nur mittels Zip-Lines (Flying Fix) erreicht werden können.
Wir hatten Glück und konnten eine Gibbon-Familie in Entfernung erleben und uns über ihren Gesang, an amerikanische Polizeisirenen erinnert, erfreuen.
Das Schlafen in den Baumhäusern war sehr spannend, da man mit Einbruch der Nacht von nachtaktiven Tieren „heimgesucht“ wird (Fledermäuse, Ratten, Eichhörnchen). Nach der ersten Eingewöhnungsnacht, schlief auch beruhigter.
Am Rande gab es eine kurze Vorführung, wie leicht brennbar das Holz der Baumhäuser ist. Alles in allem ein großartiges Erlebnis mit tollen Teilnehmern und Führern!
Mekong-Flussfahrt
Von Luang Prabang in Laos fuhr ich 2 Tage den Mekong hinauf bis Houaxay.
Wie bei anderen Tour auf meiner Reise, war diese Tour nicht ausgelastet. Und so genoss ich gemeinsam mit einem deutschen Pärchen eine gemütliche Fahrt auf einem Boot, das für max. 40 Touristen ausgelegt ist. Der Mekong führte aktuell wenig Wasser, trotzdem kamen wir immer wieder zu Stromschnellen, die unser Kapitän souverän meisterte.
Halong Bay
Es folgten 3 Tage Halong Bucht an Bord eines 4-Stern „Segelboots“. Die Segel wurden zwar nie gesetzt, das tat aber dem Genuss dieser kleinen Kreuzfahrt keinen Abbruch. Die Ausflüge zu den Buchten, schwimmenden Fischerdörfern und Höhlen schienen hauptsächlich dem Zweck zu dienen, Appetit für die Gourmet-Hauptmahlzeiten aufzubauen. Meine Doppelzimmerkajüte war ein Hohn für jeden Segler. Das Badezimmer alleine war schon größer als eine übliche Doppelkajüte auf einem Segelschiff.
Aufgrund der Nebensaison und Corona-Virus war der Touristenandrang sehr beschränkt. Trotzdem drängten sich sehr viele Boote um die Hotspots. Schade, dass auch dieses Naturerbe vom Tourismus zu überschwemmen droht!
Sapa Hiking
Eine dreitägige Wandertour durch die Berge rund um Sapa stand als nächstes am Plan. Ich zog die Anreise mit dem Nachtzug dem „Sleeping Bus“ vor, was eine gute Entscheidung war. So kam ich entspannt und ausgeruht in der Früh in Sapa an. Bei starkem Nebel und ca. 10 Grad ging es dann los.
Zum Glück riss der Nebel auf und so boten sich unserer kleinen Wandertruppe tolle Ausblicke auf die berühmten Reisterrassen. Der Homestay bei einer Familie war sehr einfach und auf das notwendigste beschränkt (Essen, 1 Bier und 2 dicke Decken). In der Nacht regnete es heftig, wodurch sich der folgende Tag mehr einer Schlammschlacht als einer Wanderrung glich. Interessant war, dass die uns begleitenden Hmong-Frauen aus den Dörfern trotz schlechtem Schuhwerk mit Leichtigkeit die Hügel bezwangen, an denen die Touristen rauf und runter rutschten.
Hue
Die ehemalige Hauptstadt von Vietnam, am Parfümfluss gelegen, ist sehr stark von der ehemaligen Präsenz der Kaiser geprägt. Sowohl die monumentale Zitadelle als auch die Kaisergräber flößen noch heute Respekt ein. Die größte Kaisergrabstätte erstreckt sich über ein Areal von 25 Hektar, das mehrere Tempelbauten und Unterkünfte für die hunderten hinterbliebenen Konkubinen umfasst.
Die Zitadelle umschließt mehrere verbotene Städte (je für den Kaiser, seine Mutter und seine Hauptfrau). Bei den Masken handelt es sich nicht um ein „best-of“ Wrestling-Masken sondern um die Masken, die für die kaiserlichem Operaufführungen getragen wurden.
Die Führung umfasste auch den Besuch des alten Marktes. Neben dem Handel selbst dient dieser nach wie vor auch für Kommunikation, Essen und Erholung (!).
Hoi An
Verbringe ein paar sehr angenehme Tage in der „Lampenstadt“ Hoi An. Ich habe ein nettes Hotelzimmer in der Altstadt, die für den motorisierten Verkehr gesperrt ist und daher angenehm ruig und entspannt ist. Die Gebäude aus dem 16 JH, die unter Unesco Denkmalschutz stehen, sind sehr stark vom chinesischen und japanischen Kulturgut geprägt.
Kochkurs in Hoi An
In Hoi An wollte ich mir meine Kochkünste mit vietnamesischen Gerichten erweitern. Als buchte ich eine recht originelle Tour (dazu gleich mehr). Während in Hoi An vom Touristenrückgang nichts zu merken ist, finden generell die Touren aus Teilnehmermangel nicht statt. Auch bei dieser Tour war ich der einzige Teilnehmer. Die Anreise erfolgte mit einem Boot, einem traditionellen Korbruderboot und Wasserbüffel.
Danach gabs noch eine kurze Fuß- und Rückenmassage, bevors ins Eingemachte ging. Am Programm stand Mangosalat (scheint bei Kochkursen in Asien Standard zu sein), Frühlingsrollen, Nudelsuppe mit Rindfleisch und Hühnercurry.
Relaxen auf Phu Quoc
Nun sind 5 Relaxtage in Phu Quoc angesagt. Von meinem Beachhouse aus unternehme ich mit dem Moped spannende Ausflüge auf der Insel. Man muss als Europäer zuerst alles was man über Verkehrsregeln gelernt hat über den Haufen schmeißen. Man fährt auf allen Straßenseiten, Linksabbieger haben Vorrang und zwischendurch schlängeln sich auch noch Kühe durch. Alles läuft entspannt ab, wer Lust hat, hupt ein wenig! ????
Aufgrund der aktuellen Corona-Virus Situation bleiben viele Touristen aus, was man zwar nicht am Straßenverkehr merkt aber sehr stark in den fast leer stehenden Beach-Lokalen. Macht mir nicht viel aus. Ich genieße köstliches vietnamesisches Essen auf der Foodtasting Tour.